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Eine 40-Stundenwoche, die bereits Mittwoch mittags zu Ende ist – und trotzdem bis Samstag morgen andauert? Das gibt es doch nicht! Oder etwa doch? Mein erster Blick in Herrn Götz Terminplan zeigte mir: Als Bundestagsabgeordneter ist dies keine Seltenheit. Zumindest nicht, wenn man Vorsitzender der Kommunal-AG ist und im Bundesvorstand der CDU mitentscheidet, wie bei dem Abgeordneten meines Heimatwahlkreises, Herrn Peter Götz.

Der erste Tag meines einwöchigen Praktikums begann selbstverständlich nicht im Reichstag, sondern in einem mir vorher unbekannten Gebäude, dem Jakob-Kaiser-Haus. Hier wurde mir bereits die Dimension des Politikgeschehens in Berlin deutlich: In den Bundestagsgebäuden arbeiten etwa viereinhalb tausend Menschen, das heißt wesentlich mehr als in meinem Heimatort leben und auch die unterirdischen Verbindungen zwischen allen Häusern, mit Gesamtlängen von mehreren Kilometern und unzähligen Abzweigungen, zeigen, dass hier viel bewegt wird.

„Viel Bewegt“ wird auch vor allem in Arbeitsgruppen der CDU/CSU-Fraktion und den unterschiedlichen Ausschüssen, denen ich beiwohnen durfte und wo für mich deutlich wurde, dass die eigentliche Arbeit und Politik hier gemacht wird und man hier meist sehr sachlich auch über Fraktionsgrenzen hinweg an Problemen arbeitet. Ebenso sind innerhalb einer Fraktion unterschiedliche Meinungen vorhanden, aber in den Fraktionssitzungen wird viel mit und für andere erklärt, gearbeitet und diskutiert.

Abseits der sachlichen Themen war es sehr spannend die Regierungsmitglieder, die sonst nur im Fernsehen sichtbar sind, hautnah zu erleben und vor allem der Kanzlerin bei Teilen ihrer Arbeit zuzusehen.

Höhepunkte waren für mich ebenfalls die Plenarsitzungen, also das was man als gemeiner Bürger von der Politik sehen kann und wo ich gesehen habe, wozu die Ausschuss-und Arbeitsgruppenarbeit führen kann und sollte. Der Tag ist mit solch vorgeschriebenen Tätigkeiten natürlich nicht zu Ende. Abends wird mit Journalisten, Experten und anderen Abgeordneten geredet oder man muss bei Sommerfesten und Einweihungen präsent sein und obwohl ich nahezu nichts tun musste als zusehen und staunen, war ich nach jedem 12-Stunden Tag erschöpft. Zwischen all dem noch Zeit finden um eine Rede zu überarbeiten?!

Am Ende meiner Praktikumswoche bleibt die Erkenntnis, zu der alle auch drei Schulklassen gelangten, die Herrn Götz zu persönlichen und politischen Dingen löcherten: Für diesen Beruf muss man wirklich geboren und berufen sein!