Achtung! Diese Seite dient der Dokumentation und wird seit Oktober 2013 nicht mehr aktualisiert.
Beim Besuch von Peter Götz im Rathaus Elchesheim-Illingen ging es unter anderem um den Hochwasserschutz am Oberrhein. Bürgermeister Rolf Spiegelhalder führte dem CDUBundestagsabgeordneten vor Augen, wie schwierig es der Gemeinde fällt, Ausgleichsflächen zu schaffen. Foto: privat
Beim Besuch von Peter Götz im Rathaus Elchesheim-Illingen ging es unter anderem um den Hochwasserschutz am Oberrhein. Bürgermeister Rolf Spiegelhalder führte dem CDUBundestagsabgeordneten vor Augen, wie schwierig es der Gemeinde fällt, Ausgleichsflächen zu schaffen. Foto: privat

Vor einem Wettbewerb der Kommunen bei der Suche nach Fachkräften für Kindertagesstätten hat jetzt Peter Götz im Gespräch mit Bürgermeister Rolf Spiegelhalder gewarnt. Der mittelbadische CDU-Bundestagsabgeordnete war im Rahmen seiner alljährlichen Sommertour im Rathaus zu Gast, um aktuelle kommunalpolitische Fragen zu erörtern.

Elchesheim-Illingen hat das gleiche Problem wie die meisten anderen Kommunen: Es wird immer schwieriger, qualifiziertes Personal für die Kinderbetreuung zu finden. Dies zeigt sich im Besonderen bei der Kleinkindbetreuung für Kinder zwischen einem und drei Jahren. Hier werde eindeutig die Unterbringung der Kinder in einer festen Einrichtung gegenüber der bei einer Tagesmutter vorgezogen, so der Bürgermeister. In Verbindung mit dem gesetzlichen Anspruch auf einen Kinderbetreuungsplatz für unter Dreijährige ab August kommenden Jahres bringe dies mit sich, dass nicht ausreichend Fachkräfte zur Verfügung stünden, erläutert Spiegelhalder. Um die gesetzlichen Vorgaben zu erfüllen, verfüge die Gemeinde bereits über zehn Krippenplätze für unter Dreijährige. Die Planungen zum weiteren Ausbau um zusätzliche 20 Krippenplätze hätten schon begonnen.

Auch der demografische Wandel stellt Elchesheim-Illingen vor besondere Herausforderungen. Bis zum Jahr 2020 wird die Zahl der über 65-jährigen Einwohner voraussichtlich um fast 30 Prozent zunehmen. Spiegelhalder plant deshalb die Einrichtung eines „Bürgertreffs“, der sich am Modell eines sogenannten Mehrgenerationenhauses orientieren soll. Entsprechende Anregungen der Initiative „Graue und nicht allzu graue Panter“ hatte der Bürgermeister bereits im Wahlkampf angekündigt. In dieser Begegnungsstätte könnten sich Jung und Alt treffen und gegenseitig unterstützen. So könnten rüstige Senioren beispielsweise Schülern bei den Hausaufgaben helfen. Götz begrüßte diese Idee und regte an, das Angebot des Bundesfreiwilligendienstes zu nutzen. Dies sei allerdings nur mittelfristig möglich, weil das Programm derzeit überzeichnet sei. Der Bürgermeister nahm den Vorschlag dennoch dankbar auf. Ohnehin lässt sich das Projekt Mehrgenerationenhaus aus finanziellen Gründen wohl kaum kurzfristig verwirklichen. „Wir brauchen dazu reichlich Fördergelder“, sagte Spiegelhalder. Die Gemeinde werde daher einen Antrag auf Mittel aus dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) stellen in der Hoffnung, rechtzeitig Fördermittel zu erhalten und die Maßnahme zur Förderung der Gemeinwesenarbeit umzusetzen.

Ein weiteres wichtiges Thema beim Besuch des CDU-Bundestagsabgeordneten in Elchesheim-Illingen war der Hochwasserschutz am Oberrhein. Aufgrund der heutigen Erkenntnisse im Deichbau wird für Deichsanierungen deutlich mehr Fläche benötigt als früher, die es von der Gemeinde an anderer Stelle auszugleichen gilt. Woher aber nehmen und nicht stehlen? „Wir alle verstehen uns als Umwelt- und Naturschützer, sind aber gegen Maßnahmen, welche die notwendige Vernunft vermissen lassen“, unterstrich der Bürgermeister. Mit seiner Forderung, das „Thema großflächiger zu betrachten“ und gegebenenfalls einen regionalen Ausgleich zu ermöglichen, fand er bei Götz offene Ohren. Auch der CDU-Politiker bezeichnete es als kritisch, wenn der Landwirtschaft durch Ausgleichsflächen für die Deichsanierung wertvolles Ackerland genommen werde, obwohl ein naturgerechter ökologischer Ausgleich in anderer Form geschaffen werden könnte.