Auf Einladung des CDU-Gemeindeverbands Weisenbach besuchte der Bundestagsabgeordnete Peter Götz im Rahmen seiner Sommertour den Weinberg „Kapf“ in Weisenbach. Nach der Begrüßung durch den 1. Vorsitzenden des Gemeindeverbands, Steffen Miles, führte Weingutbesitzer Gerhard Strobel die Teilnehmenden durch den Weinberg und informierte anschaulich über den Weinanbau und die Bewirtschaftung des Weinbergs. Nachdem immer mehr Weisenbacher Kleinwinzer aus Altersgründen die intensiven Winzeraufgaben über das ganze Jahr hinweg nicht mehr leisten konnten, hatte die Gemeinde die kleinteiligen Grundstücke von den Eigentümern erworben. Herr Strobel hat dann Ende 2008 den Weinberg von der Gemeinde abgekauft. Vor rund einem Jahr wurde die Querterrassierung des Weinbergs abgeschlossen und neue Rebsetzlinge eingebracht. Auf der 2,5 Hektar großen Fläche wurden die Rebsorten Weißer Burgunder, Chardonnay und Spätburgunder angebaut. Peter Götz zeigte sich beeindruckt, mit wie viel Engagement Gerhard Strobel und sein Betriebsleiter Jacob Duijn die Weinbautradition in Weisenbach fortsetzen. Durch die Bewirtschaftung der ortsbildprägenden Fläche wird auch ein wichtiger Beitrag zum Erhalt des Landschaftsbilds geleistet. Der Abgeordnete wünschte Gerhard Strobel für sein Weingut weiterhin viel Erfolg.
Neben der Besichtigung des Weinbergs informierte sich der kommunalpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion auch über aktuelle Themen und Herausforderungen in der Gemeinde Weisenbach. Herr Miles ging auf die Entwicklung des nahegelegenen Neubaugebiets „Birket“ ein. In den vergangenen zehn Jahren wurden rund dreiviertel des Baugebiets bebaut, was für die attraktive Lage des Gebiets spricht. Zusammen mit einem unfassenden Betreuungsangebot im Kindergarten, konnten die Einwohnerzahlen mit den Baugebieten „Rain“ und „Birket“ in den zurückliegenden Jahren zumindest stabil gehalten werden.
Dennoch war zuletzt ein Bevölkerungsrückgang zu verzeichnen. Der Rückgang der Einwohnerzahlen aufgrund der Arbeitsmarktsituation im Murgtal und der damit verbundenen Wegzüge sowie die sinkenden Geburtenzahlen stellen aktuell die größte Herausforderung dar. Die Auswirkungen machen sich beispielsweise unmittelbar im Bildungsbereich (Kindergarten und Schule) und Finanzbereich (gleich bleibende Kosten bei geringerer Auslastung, Steuer- und Gebühreneinnahmen), aber auch im Vereinsleben bemerkbar.
Die in den Baugebieten noch zur Verfügung stehenden Bauplätze seien allerdings in Privatbesitz und stehen überwiegend dem freien Markt nicht zur Verfügung.
Aktuell setzt die Verwaltung und der Gemeinderat mit Hilfe des Landessanierungsprogramms im Ortskern von Weisenbach und dem Programm „Entwicklung Ländlicher Raum“ im Ortsteil Au auf die Innenentwicklung. Mit der finanziellen Unterstützung von privaten Sanierungsmaßnahmen soll einem Aussterben des alten Ortskerns entgegengewirkt werden. Zusätzlich wird in den kommenden Jahren der Flächennutzungsplan fortgeschrieben. Beim Flächennutzungsplan handelt es sich um den vorbereitenden Bauleitplan, der Voraussetzung für eine mögliche Aufstellung eines Bebauungsplans ist. Im Rahmen der Fortschreibung wird auch eine Abrundung des bestehendenden Baugebiets „Birket“ eingebracht.
Die größte Baumaßnahme in diesem Jahr ist die Sanierung der Murgbrücke, die vor drei Wochen begonnen hat. Sie schlägt mit 244.000 Euro zu Buche. Durch Zuschüsse aus dem Landessanierungsprogramm (149.500 Euro) und dem Ausgleichstock (45.800 Euro) bleibt der Gemeindeanteil (48.700 Euro) überschaubar. Die starken Schäden an den Rollenlagern, am Gehweg sowie unterhalb und oberhalb der Fahrbahnplatte machen die Sanierung der für den innerörtlichen Verkehr unverzichtbaren Brücke erforderlich.