„Wir sind ein Gernsbacher Unternehmen und werden es auch bleiben.“ Mit diesem klaren Bekenntnis zum Standort an der B 462 erfreute Christian Oetker-Kast, Geschäftsführer von Casimir Kast, jetzt Peter Götz bei seinem Besuch vor Ort. Der mittelbadische CDU-Bundestagsabgeordnete informierte sich im Rahmen seiner Sommertour über die aktuelle Lage des Familienunternehmens.
In Begleitung von Vertretern des CDU-Ortsverbandes Gernsbach interessierte sich Götz vor allem für die wirtschaftliche Entwicklung des mittelständischen Betriebs. Casimir Kast hat sich mit 155 Mitarbeitern, die überwiegend aus dem Murgtal stammen, auf die Herstellung von Verpackungen und Displays aus Karton und Wellpappe spezialisiert. Im vergangenen Jahr erreichte der Umsatz 39,5 Millionen Euro. Kunden sind Markenhersteller aus dem Lebensmittelbereich, die wiederum mit ihren Produkten beispielweise Discounter wie Aldi und Lidl beliefern.
Gegessen und getrunken wird immer: Nach diesem Motto sieht Oetker-Kast das konzernunabhängige Unternehmen zukunftssicher und krisenfest aufgestellt. Aktuell wird an fünf Tagen der Woche in drei Schichten gearbeitet. Derzeit laufen Gespräche mit dem Betriebsrat, auch noch den Samstag einzubeziehen.
Um der wachsenden Nachfrage zu begegnen, hat Casimir Kast in den vergangenen fünf Jahren 19 Millionen Euro am Standort investiert und 28 neue Arbeitsplätze geschaffen. Weitere drei Millionen Euro erfordert die Optimierung des Fertigungsablaufs. Dazu wird ein Teil der älteren Produktionshallen abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. Ziel ist die Verbesserung der Wareneingangslogistik; die Abfertigung der Lkw soll künftig deutlich schneller erfolgen. Auch die Ein- und Ausfahrten auf die B 462 werden neu gestaltet. Die Arbeiten beginnen in diesen Tagen und sollen bis Jahresende abgeschlossen sein. Oetker-Kast lobte in diesem Zusammenhang die Zusammenarbeit mit der Stadt Gernsbach im Bereich der Bauplanung. Gleichwohl wünsche er sich mehr öffentliches Interesse, sagte er. Die CDU sei die einzige der im Gernsbacher Gemeinderat vertretenen Parteien, die Casimir Kast bisher besucht habe.
Götz zeigte sich beeindruckt vom Erfolg des Unternehmens und beglückwünschte Oetker-Kast und seinen Geschäftsführer-Kollegen Michael Sachs zu ihren „mit Mut und Willen getroffenen Entscheidungen“. Ebenfalls positiv bewertete er, dass Casimir Kast regelmäßig in verschiedenen Bereichen ausbildet und dabei auch Hauptschulabsolventen eine Chance gibt. Dabei seien die Persönlichkeit und das ehrenamtliche Engagement eines Bewerbers, zum Beispiel in einem Verein, wichtiger als Schulnoten, bekräftigten die beiden Geschäftsführer. Gleichzeitig beklagten sie bei den Jugendlichen deutliche Defizite in Wissen und Sozialverhalten, die sie auf mangelnde Unterstützung im Elternhaus („Babysitter Fernseher“) zurückführen.
Die Anwesenheit von Götz nutzte der Geschäftsführer zudem, um einige politische Themen anzusprechen. So votierte Oetker-Kast für die Einführung von bundes- und branchenweit einheitlichen gesetzlichen Mindestlöhnen. Gleichzeitig kritisierte er das Erneuerbare-Energien-Gesetz, das Unternehmen mit hohem Stromverbrauch entlaste, Betriebe mit geringem Energiebedarf aber benachteilige. Auch die Subventionierung von Investitionen abhängig von der jeweiligen Region hält er für überholt. Nach über 20 Jahren Wiedervereinigung sei es an der Zeit, „eine gewisse Anpassung an die heutige Situation“ vorzunehmen.