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"Wir brauchen Europa", sagte Peter Götz bei der Diskussion in Hilpertsau.
„Wir brauchen Europa“, sagte Peter Götz bei der Diskussion in Hilpertsau.

Zwei Drittel der deutschen Exporte gehen in europäische Länder. Was aber, wenn Staaten wie Griechenland, Spanien, Portugal oder Irland kein Geld mehr haben, um Produkte made in Germany zu kaufen? „Dann bekommt unsere Wirtschaft ein massives Problem“, sagte jetzt Peter Götz in einer gemeinsamen Veranstaltung der CDU-Ortsverbände im Murgtal. Die Bundesrepublik müsse den überschuldeten europäischen Nationen helfen, um sich selbst vor Schaden zu bewahren und Arbeitsplätze zu sichern, verdeutlichte der mittelbadische Bundestagsabgeordnete in der über zweistündigen Diskussionsrunde im Gasthaus „Ochsen“ in Hilpertsau.

Auch im weltweiten Wettbewerb profitiere Deutschland von einem starken Europa, betonte Götz. Wenn man die europäischen Nachbarn nicht dabei unterstütze, ihre Schuldenkrise zu bewältigen, schwinde auch das Vertrauen in Deutschland mit dem Risiko, dass die Bundesrepublik im Rating abrutsche und damit höhere Kreditzinsen zahlen müsse. Denn Deutschland allein sei zu klein, um auf Dauer weltweit in der ersten Liga mitzuspielen. „Wir brauchen Europa“, so Götz. Wie wirksam der Euro-Rettungsschirm sei, zeige das jüngste Beispiel Spanien. Allein die Ankündigung von Finanzhilfen für das in Turbulenzen geratene Land habe dafür gesorgt, dass der Zinssatz für spanische Anleihen von zwölf auf sieben Prozent drastisch gesunken sei.

In der Diskussion unter der Moderation von Steffen Miles, Vorsitzender des CDU-Ortsverbandes Weisenbach, ging es neben Euro-Rettungsschirm, Fiskalpakt und Schuldenbremse auch um die Themen Energiewende, Autobahnmaut, Arbeitsmarktreform, Steuerentlastung für mittelständische Unternehmen und Kinderbetreuung. Kontrovers diskutiert wurde das Betreuungsgeld, das Götz persönlich für richtig hält und sich damit auf einer Linie sieht mit den allermeisten Mitgliedern der CDU-/CSU-Fraktion.

Wie kann das Murgtal dem demografischen Wandel begegnen? Diese Frage bestimmte ebenfalls die angeregte Diskussion. Allein Weisenbach habe in den vergangenen zehn Jahren einen Rückgang der Bevölkerung um 500 auf rund 2.500 hinnehmen müssen, verwies Miles auf die besorgniserregende Entwicklung. Die Lösung liegt für Götz darin, die Gemeinden als Wohn- und Arbeitsort attraktiv zu machen, zum Beispiel durch Versorgung mit schnellem Internet. Darüber hinaus appellierte er an die Kommunen, durch übergreifende Zusammenarbeit die Infrastruktur zumindest auf dem heutigen Niveau zu halten. In diesem Zusammenhang ermunterte er die CDU-Ortsverbände dazu, die Kooperation über die Gemeindegrenzen hinweg weiter zu pflegen und zu intensivieren, um die großen Herausforderungen der Zukunft bewältigen zu können.