Reisen, fremde Kulturen und neue Menschen kennenlernen – davon träumen viele Jugendliche. Für die 15-jährige Ronja Mai aus Gaggenau geht dieser Traum bald in Erfüllung: Sie reist am 25. August im Rahmen des Parlamentarischen Patenschafts-Programms (PPP) für zehn Monate in die Vereinigten Staaten. Der mittelbadische Bundestagsabgeordnete Peter Götz, der seit vielen Jahren als Pate an dem Programm beteiligt ist, verabschiedete jetzt die Schülerin und wünschte ihr für ihren Aufenthalt viele schöne Erfahrungen.
„Ich bin schon sehr gespannt und natürlich auch aufgeregt“, gestand Ronja Mai bei dem Gespräch im Gaggenauer „Café Brezels“. Die Schülerin hofft, während ihres Aufenthaltes zahlreiche Kontakte zu knüpfen und ihre Sprachkenntnisse zu verbessern. Für ihr Auslandsjahr hat sich die junge Gaggenauerin besonders gut gerüstet. Bei zwei Vorbereitungstagen in Berlin und Thüringen lernten sie und die anderen Stipendiaten alles Wissenswerte über ihr neues „Heimatland auf Zeit“. Ronja Mai, die noch nie im Land der unbegrenzten Möglichkeiten war, wird während ihres Aufenthaltes bei einer Gastfamilie wohnen, auf die sie schon sehr gespannt ist, und eine Schule in der näheren Umgebung besuchen. Wieder zurück in Deutschland plant die Schülerin, ihren Realschulabschluss zu absolvieren.
„Das Austauschprogramm verschafft den Jugendlichen einen Reifeschub von mehreren Jahren – und das in nur zehn Monaten. Sie bekommen die Chance, ihre Selbstständigkeit auszubauen und als Botschafter Deutschlands im Ausland zu fungieren“, nennt Peter Götz die Gründe, sich bei dem Programm zu engagieren. Unter drei finalen Bewerbern hatte sich der CDU-Politiker schließlich für Ronja Mai entschieden: „Ich war beeindruckt von ihrem ehrenamtlichen Engagement und der verantwortungsvollen Aufgabe, die sie schon jetzt vorbildlich ausführt.“ Denn die sportbegeisterte Schülerin trainiert nicht nur selbst im Turnerbund Gaggenau, sondern unterrichtet auch zwei Kindergruppen in Gymnastik und Tanz. Eine Aufgabe, die ihr großen Spaß bereitet und die Ronja Mai nach ihrem Auslandsaufenthalt gerne wieder aufnehmen möchte. Des Weiteren ist die junge USAReisende im Gaggenauer Jugendgemeinderat aktiv und freut sich bereits darauf, auch etwas über die politischen Hintergründe ihrer neuen Wahlheimat zu erfahren.
An Heimweh denkt die Austauschschülerin noch nicht. Schließlich gebe es in der heutigen Zeit genügend Möglichkeiten, Kontakt zu halten. Von ihren Freunden und Turnkindern wurde die 15-Jährige, die während ihres Auslandsjahres sogar Tante wird, bereits gebührend verabschiedet. „Dank Skype und E-Mails werde ich mit meiner Familie und meinen Freunden trotz der Entfernung in engem Kontakt bleiben“, weiß Ronja Mai. Peter Götz hat sie eine Postkarte und ein Treffen nach ihrem Aufenthalt versprochen, um ihm von ihren Erlebnissen und Erfahrungen zu berichten.