Das Sortiment stammt von Händlern und Herstellern aus der Region, die dem Verein Lebensmittel und Waren des täglichen Bedarfs spenden. Überwiegend handelt es sich um nicht verkaufte Produkte, zum Beispiel aus Sonderaktionen, Lebensmittel kurz vor Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums oder Artikel mit beschädigter Verpackung, die sonst vernichtet würden. Nach ihrem Eintreffen werden die Waren zunächst sortiert und aufbereitet. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass ausschließlich lebensmittelrechtlich einwandfreie Artikel verkauft werden. „Hier machen wir sozusagen aus Stroh Gold“, erklärte Rose-Marie Wafzig Peter Götz das Sortierverfahren. Das Besondere des Rastatter Vereins: Als sogenannte „Logistiktafel“ verwendet die Organisation die Waren nicht nur vor Ort, sondern beliefert 35 weitere Standorte in Baden-Württemberg. Einen erheblichen Nutzen zieht der Verein dabei aus der vorhandenen Ladebühne, die eine schnelle Be- und Entladung von Sattelzügen bis zu 40 Tonnen Gewicht ermöglicht, sowie aus einer 50 Paletten fassenden Tiefkühlzelle, die von der Stadt Rastatt gestiftet wurde. „Als selbstständiger und unabhängiger Trägerverein erhalten wir, abgesehen von gelegentlichen Spenden, keinerlei Zuschüsse aus öffentlichen Kassen“, erklärte der Schatzmeister die Finanzierung der Rastatter Tafel. Daneben stehen nur die Einnahmen aus den Lebensmittelverkäufen sowie die Mitgliedbeiträge zur Kostendeckung zur Verfügung.
Besonders beeindruckt zeigte sich Peter Götz vom unermüdlichen Einsatz der rund 80 Ehrenamtlichen, die sich für die Rastatter Tafel engagieren und die tragende Säule der gemeinnützigen Hilfsorganisation sind. „Ohne sie könnten wir die Arbeit gar nicht stemmen und wir sind außerordentlich dankbar für ihre Unterstützung“, betonte Rose-Marie Wafzig, die bereits seit der Gründung des Vereins vor sechs Jahren aktiv dabei ist. Zum Team gehören außerdem acht Festangestellte, die teilweise von der Agentur für Arbeit vermittelt wurden. Alle seien mit Begeisterung bei der Sache und es herrsche eine freundliche und zufriedene Atmosphäre, die sich auch bei den Kunden bemerkbar mache: „Viele Stammkunden kommen schon lange vor Ladenöffnung, um sich untereinander auszutauschen“, berichtete Hans-Jochen Volmer.
Für die Zukunft wünschen sich die beiden Vorstandsmitglieder weiterhin eine gute Zusammenarbeit mit den Lieferanten, auf deren Warenspenden die Rastatter Tafel voll und ganz angewiesen ist. „Wir dürfen keine Waren kaufen“, erklärte der Schatzmeister einen der Tafelgrundsätze. Des Weiteren hofft der Verein auf weitere Sponsoren, die sich ebenfalls für die Bedürftigen einsetzen. Rose-Marie Wafzig: „Gemeinsam können wir etwas bewirken und Menschen am Rande des Existenzminimums effektiv helfen.“